Port Everglades, einer der größten Containerhäfen in Florida, hat jüngst einen 20-Jahres-Masterplan mit insgesamt acht Projekten veröffentlicht: Tausende Jobs sollen entstehen. Voraussichtlich fließen 1,6 Milliarden US-Dollar in die Infrastruktur. Unter anderem ist der Bau von fünf weiteren Liegeplätzen geplant und die Fahrrinne des Hafens soll verbreitert und vertieft werden, sodass sich auch die Frachtmenge, die den Hafen erreicht, vergrößert. Das ist nicht zuletzt eine Antwort auf den Ausbau des Panama-Kanals, durch den 2016 größere Schiffe mit mehr Fracht als zuvor fahren können.
Rund um die Seefahrt tut sich derzeit viel in Floridas Broward County. Und sobald der Ausbau des Panamakanals abgeschlossen ist, kann das auch deutschen Akteuren in Florida den Handel mit Lateinamerika erleichtern. „Chancen bieten aber auch die Pläne in Florida, sich durch Bauprojekte auf den ’neuen‘ Panamakanal vorzubereiten. „Es gibt viel zu tun. Vieles verändert sich. Und wo Veränderung ist, ergeben sich neue Chancen, auch für deutsche Unternehmer“, sagt Max Karagoz vom Unternehmen ALTON. ALTON unterstützt Unternehmer aus dem deutschsprachigen Raum bei der Gründung von Firmen mit US-Rechtsform und bietet Beratung für einen Markteintritt in den USA an.
Port Everglades und der Panama-Kanal
Port Everglades liegt zwischen den Städten Fort Lauderdale, Hollywood und Dania Beach im Broward County, das sich im Südosten Floridas befindet. Der Hafen existiert seit 1927 als Seehafen und spielt nicht alleine beim Container-Frachtverkehr, sondern auch bei Kreuzfahrten im Tourismus eine große Rolle. Jährlich kommen hier über 5.300 Schiffe aller Art an. Im Hafen werden insgesamt 23 Millionen Tonnen Fracht pro Jahr umgeschlagen. Broward County wirbt für den Port Everglades damit, dass er sich im Herz von einem der weltweit größten Ballungsräume befindet, der zudem große touristische Bedeutung besitzt. Der erwirtschaftete Umsatz des Hafens lag im Finanzjahr 2013 bei 143 Millionen US-Dollar.
Der Panamakanal spielt eine große Rolle für den Port Everglades. Aus diesem Grund arbeiten die Hafenverantwortlichen in einer strategischen Allianz eng mit der Panama Canal Authority (ACP) zusammen. 2009 wurde das sogenannte Memorandum of Understanding (MOU) unterzeichnet, das man 2011 erneuert hat. Broward County bezeichnet Port Everglades in einer Pressemeldung anlässlich eines Treffens des Hafenmanagements mit der ACP als eins der US-Tore für den Handel mit Lateinamerika. Es bietet kürzeste Wege zum lateinamerikanischen Markt, was Schiffen nicht zuletzt Zeit und Treibstoffkosten spart. Das County verweist zudem auf einen kürzlich von Florida East Coast Railway (FEC) eröffneten Container-Umschlagplatz. Er erweitert die Möglichkeiten für einen kombinierten Schiffs- und Bahntransport und ermöglicht einen einfachen Weitertransport von Waren aus Südflorida in die gesamten USA.
Die neuen Pläne für den Hafen
Eine ganze Reihe von Maßnahmen soll Port Everglades fit für die Zukunft machen. Einige sind bereits vollendet oder stehen kurz vor dem Abschluss, während andere noch eine ganze Reihe von Jahren in Anspruch nehmen werden. Bereits im Dezember diesen Jahres wird das für 24 Millionen US-Dollar renovierte neue Kreuzfahrer-Terminal 4 eröffnen, das es größeren Kreuzfahrtschiffen als bisher ermöglicht, im Hafen anzudocken, berichtet das South-Florida-Business-Journal.
14,9 Millionen US-Dollar werden voraussichtlich für Verbesserungen beim Sicherheits-Checkpoint des Hafen- und Tagungscenters ausgegeben. Die Bauarbeiten sind bereits im Gange, heißt es im Journal weiter. Für die Vertiefung der Fahrrinne im Hafen sollen laut South-Florida-Business-Journal bis 2022 insgesamt 368,7 Millionen US-Dollar ausgegeben werden. Das größte Projekt ist jedoch nicht die Vertiefung der Fahrrinne, sondern der Bau des Florida Power & Light Next Generation Clean Energy Centers. Das Kraftwerk soll viel energieeffizienter als sein Vorgänger arbeiten und wird etwa eine Milliarde US-Dollar kosten.
Der „neue“ Panama-Kanal ist wohl Ende 2015 fertig
12.000 sogenannte Panamax-Schiffe nutzen derzeit pro Jahr den Panama-Kanal, berichtet die Zeitung „junge Welt“ am 12. Oktober. Als Panamax werden Schiffe bezeichnet, die den Panamakanal durchfahren können. Solche Schiffe können bisher nur maximal 294 Meter lang und 32 Meter breit sein. Ihr Tiefgang darf zwölf Meter nicht überschreiten, heißt es in der „jungen Welt“. Sobald die Ausbauarbeiten abgeschlossen sind, was voraussichtlich Ende 2015 der Fall ist, können stattdessen auch Schiffe mit 400 Metern Länge, 52 Metern Breite und maximal 15 Metern Tiefgang den Panamakanal durchfahren. Dann sollen über den Panamakanal voraussichtlich 15 statt bisher fünf Prozent des globalen Seehandels abgewickelt werden, zitiert die „junge Welt“ Olmedo García, den Leiter des Kanalinstituts der Universität von Panama.
Mehr Kapazitäten für den Handel
Auch deutsche Handelsunternehmer, die US-amerikanische und lateinamerikanische Märkte im Visier haben, können durch die Pläne rund um erweiterte Schiffslogistik-Kapazitäten in Florida profitieren. Aber nicht nur sie. Natürlich setzen Pläne wie die rund um Port Everglades ganz viele Vorhaben in Gang, die eventuell auch Bauunternehmern, produzierenden Unternehmen und verschiedensten Dienstleistern Vorteile bieten. Manch deutscher Unternehmer sollte überlegen, ob nicht auch er auf irgendeine Weise an den derzeitigen Veränderungen in Floridas Broward County partizipiert.
Das Unternehmen ALTON unterstützt solche Unternehmer. Es übernimmt für sie bei Bedarf die Gründung von Unternehmen mit einer der US-amerikanischen Rechtsformen Limited Liability Company (LLC) und Corporation. Darüber hinaus berät es zu Marktchancen in den USA und bietet in Florida weitere Dienstleistungen wie die Suche nach passenden Gewerbeimmobilien an.