Florida wird künftig 25 Millionen US-Dollar pro Jahr in Radwege investieren. Das geht aus einem Bericht des Onlineportals „The St. Augustine Record“ vom ersten August dieses Jahres hervor. Die genannte Summe ist zwar nicht gigantisch, wird aber dennoch sehr von der Radler-Community gefeiert, heißt es auf dem Portal weiter. Das Geld könnte unter anderem dazu beitragen, dass es mit Floridas Coast-to-Coast Connector Radweg weitergeht, der über 250 Meilen von der West- zur Ostküste Floridas führen soll. Etwa 75% des Weges existieren bereits. Und der Bau des Rests ist vielleicht jetzt gesichert.
Rund ums Radeln und Radtourismus hat sich in Florida wie anderswo in den USA eine aktive Szene sowie ein lukrativer Markt entwickelt, der auch Platz für weitere kommerzielle Akteure bietet. Die Bandbreite reicht von der Radproduktion über den Verkauf von Rädern, E-Bikes und Zubehör bis zur Organisation von Radurlauben. Hier können auch deutsche Anbieter durchaus ihren Platz finden, um geschäftlich durchzustarten, ist sich Max Karagoz vom Unternehmen ALTON sicher. ALTON sitzt selbst in Miami (Florida) sowie in Wiesbaden und berät deutschsprachige Kunden, die ein US-Unternehmen gründen und sich in den USA etablieren möchten.
Mehr Geld für Radwege und ein ehrgeiziges Projekt
Dass der Staat Florida für Radwege jetzt jährlich 25 Millionen US-Dollar bereitstellt, ist ein Verdienst des Senatspräsidenten Andy Gardiner. Das regelmäßige Geld ist nicht zuletzt deshalb ein Vorteil, weil es ausschließlich dem Radwegebau zugute kommt. In den letzten fünf Jahren hat sich der Radsektor dagegen laut staatlicher Berichte ein 48 bis 49 Millionen schweres Jahresbudget mit anderen Bereichen wie dem Landschaftsbau und dem Bau von Über- und Unterführungen für Fußgänger sowie mit weiteren Projekten teilen müssen. Mit einem festen Betrag pro Jahr steigen nicht zuletzt die Chancen für die Vollendung des Coast-to-Coast-Projekts. Dieser Radweg soll von St. Petersburg im Pinellas County am Golf von Mexiko bis nach Titusville führen, dem am Atlantik liegenden Verwaltungssitz des Brevard Counties. Das Projekt wurde 2013 bereits in Titusville gestartet, aber noch immer fehlen fast 70 Meilen.
Gardiner gilt als begeisterter Radler und hat immer wieder den Bau von Radwegen in Florida unterstützt. Für den Bau des Coast-to-Coast-Weges legte er vor etwa zwei Jahren 50 Millionen US-Dollar beiseite, allerdings machte ihm das Veto von Gouverneur Rick Scott dann einen Strich durch die Rechnung. Jetzt bestehen jedoch gute Chancen, das Projekt abzuschließen. Die noch bestehenden Lücken sollen innerhalb der nächsten fünf Jahre geschlossen werden, schreibt FloridaToday. Manch einer verspricht sich davon gute Geschäfte. So schätzt Jim Tulley, Bürgermeister von Titusville, dass manch ein Radler, der irgendwann die Coast-to-Coast-Tour fährt, ein bisschen in Downtown Titusville bleiben wird. „Wir wollen Titusville zu einem Reiseziel machen“, wird er von FloridaToday zitiert.
Dass Radwege einen positiven Einfluss auf Regionen haben können, zeigte beispielsweise die Studie „Economic Impact Analysis of Orange County Trails“ des East Central Florida Regional Planning Councils. Laut Studie sorgten der „Little Econ Greenway“ sowie die Radwege „West Orange“ und „Cady Way“ im Orange County für 516 neue Jobs und hatten einen positiven ökonomischen Einfluss in Höhe von insgesamt 42,6 Millionen US-Dollar (Stand: 2010).
Der Markt rund ums Rad hat viele Facetten
Die National Bicycle Dealers Association der USA NBDA bezeichnet 2014 als Comeback-Jahr der US-Fahrradbranche, die in jenem Jahr einen Umsatz von 6,1 Milliarden US-Dollar durch den Verkauf von Rädern, Radteilen und Accessoires verzeichnen konnte. Im Gegensatz dazu waren es 5,8 Milliarden im Jahr 2013. Quelle dieser Zahlen ist der „U.S. Bicycle Market 2014 Report“, den die Gluskin Townley Group für die NBDA erstellt hat. Insgesamt blieben die Umsätze seit 2003 immer ungefähr im Rahmen zwischen 5,8 und 6,1 Milliarden US-Dollar, schreibt die NBDA, eine Ausnahme bildete das Rezessionsjahr 2009 mit einem Umsatz von 5,6 Milliarden US-Dollar.
Die aus Sicht von deutschen Produzenten schlechte Nachricht: Der allergrößte Teil des Fahrradverkaufs in den USA wird dominiert von Produkten aus China und Taiwan. Das bedeutet jedoch nicht, dass Räder aus Deutschland oder von deutschen Produzenten in den USA keine Chancen haben. Chancen könnten sich insbesondere für Nischenmärkte ergeben, in denen man beispielsweise besondere Räder von hoher Qualität anbietet. Und letztlich besteht der Markt rund um Radeln ja nicht nur aus dem Radverkauf. Chancen bestehen bei der Produktion von Radler-Zubehör, aber auch bei der Organisation von Radurlauben. Touren in Florida zur passenden Jahreszeit anzubieten, wäre da mit Sicherheit keine schlechte Wahl, ist sich Max Karagoz von ALTON sicher.
ALTON unterstützt beim Markteintritt
Wer überlegt, mit seinem Angebot den US-Markt zu erobern, kann die Startphase durch die Unterstützung des ALTON Teams deutlich vereinfachen. Mit reichlich Erfahrung berät ALTON seine Kunden individuell zu Chancen und Risiken auf dem US-Markt. Das Team bietet auf Wunsch praktische Unterstützung bei der Gründung von US-Unternehmen und beim Antrag auf Visa, mit denen Sie – wie mit einer Greencard – in den USA leben und Geschäfte machen können. ALTON vermittelt bei Bedarf auch Kontakte zu kompetenten US-amerikanischen RechtsanwältInnen und SteuerberaterInnen. Für diejenigen, die sich in Florida niederlassen möchten, kann ALTON aber noch mehr tun. Das Team kann Kunden beispielsweise bei der Suche nach passenden Gewerbemieten unterstützen.